In Kulturfördervereinen kommen Menschen mit Leidenschaft für Kultur zusammen. Sie spenden Geld, Zeit und Kompetenz, um Kultureinrichtungen zu unterstützen, Kulturgüter zu bewahren und andere Menschen für Kultur zu begeistern. In 90 % der Vereine arbeiten nur Ehrenamtliche.
Fördervereine und Freundeskreise im Kulturbereich sind gemeinnützige Organisationen, die in überwiegender Mehrzahl an eine Kultureinrichtung bzw. ein kulturelles Projekt oder Angebot – zumeist als eigenständige Rechtsform – gebunden sind. Oft richten sie ihr Engagement auf einzelne Kultursparten oder das kulturelle Leben in einem Ort oder einer Region aus.
Im Gegensatz zu reinen Trägervereinen und kulturschaffenden Vereinen (wie z. B. Amateurchöre und -orchester), verfolgen Kulturfördervereine vor allem den Zweck, kulturelle Aktivitäten zu unterstützen, die von anderen angeboten oder durchgeführt werden. Reine Trägervereine (die sich nicht überwiegend kulturfördernd engagieren) sind keine Kulturfördervereine.
Finanzielle Förderung
Das Kirchendach braucht neue Ziegel, die Oper einen Kinderchor, das Zechenmuseum einen Satz Grubenlampen. Derlei Projekte rufen meist den Förderverein der jeweiligen Kulturinstitution auf den Plan. Ohne diese Förderung könnte es viele Kultureinrichtungen nicht geben.
Hier einige Beispiele der finanziellen Förderung:
- Theater-, Konzert-, Musical-, Ballett- und Opernproduktionen & Festivals
- Ankauf und Restaurierung von Kunstwerken und Büchern
- Aktivitäten zur kulturellen Bildung, musik- und theaterpädagogische Programme
- Publikationen
- Forschungsprojekte
- Preisvergaben
- Förderung von Nachwuchskünstler:innen
- Ergänzung und Erhalt von Bibliotheksbeständen
- Sanierung historischer Gebäude und Parks
- Anschaffung von Instrumenten in Musikschulen
- Maßnahmen der Offenen Sprach- und Leseförderung sowie der digitalen Bildung für alle Altersgruppen
- Exponate für Heimatmuseen
Aktivitäten & Publikumsgewinnung
Die Ausrichtung von Veranstaltungen, Unterstützung der Arbeit von Kultureinrichtungen, Organisation des Vereinsgeschäfts und viel Ausdauer bei der Mitgliederwerbung gehören zu den täglichen Herausforderungen aktiver Vereinsmitglieder. Dadurch gewinnen sie Publikum für ihre Kulturinstitution und mobilisieren neue Mitglieder für ihren Verein.
„Gerade Museen bieten durch ihr breites Aufgabenspektrum vielfältige und spannende Betätigungsfelder für freiwillige Mitarbeit, in denen Ehrenamtliche ihre ganz individuellen Kompetenzen einbringen können: von Vorstandstätigkeiten über die inhaltliche Mitarbeit an musealen Projekten bis zu Aufgaben im Museumsshop. Fördervereinsmitglieder sind gegenüber der Kulturpolitik oder bei der Gewinnung neuer Besuchergruppen Multiplikatoren für ihre Museen.“
Dr. Matthias Dreyer und Prof. Dr. Rolf Wiese, Arbeitskreis Museumsmanagement
Beitrag zum Zusammenleben
Durch ihr Engagement schaffen Kulturfördervereine soziale Orte und tragen so zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Sie ermöglichen die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen unterschiedlicher Herkünfte, Generationen, Glaubensrichtungen. Möglich ist dies dank der vielfältigen Stärken und des besonderen Gemeinschaftssinns ihrer Mitglieder. Auch auf die geförderten Institutionen wirkt sich dies positiv aus. Die Kulturfördervereine vernetzen sich vor Ort mit der Politik und anderen Akteuren und tragen so zur Regionalentwicklung und zur Standortqualität der Kommunen bei.
„In einer zukunftsfähigen Zivilgesellschaft tragen Bürger:innen Mitverantwortung für „ihre“ Kultur. Durch ihren persönlichen Einsatz von Zeit und Geld spenden sie wichtige Impulse für den Erhalt und die Fortentwicklung kultureller Werte. Als Multiplikatoren wirken sie einer zunehmenden Entsolidarisierung und Individualisierung entgegen und gestalten den sozialen Wandel.“
Katrin Lorbeer, MUTHEA e. V. – Bundesvereinigung deutscher Musik- und Theater-Fördergesellschaften
Was sich Kulturfördervereine an kreativen Aktionen, Maßnahmen und Aktivitäten einfallen lassen, sehen Sie hier. Über unsere PLZ-Suche lassen sich Kulturfördervereine an vielen Orten in Deutschland ausfindig machen.