Die Nutzung digitaler Anwendungen ist für viele Vereine noch eine große Herausforderung. Sie birgt aber auch große Chancen für die Vereinsarbeit. Deshalb unterstützen wir Kulturfördervereine bei der sinnvollen Digitalisierung.
Unsere Aktivitäten im Überblick:
- In einer Umfrage haben wir den Stand der Digitalisierung und die Digitalisierungsbedarfe der Kulturfördervereine abgefragt.
- Mit dem Code of Good Practice, den wir gemeinsam mit anderen Organisationen entwickelt haben, geben wir Vereinen Hilfe bei der Zusammenarbeit mit Digitalisierungsberater:innen und -coaches an die Hand.
- Digitale Programme zur Unterstützung bei der Vereinsarbeit werden in unserer Initiative Digitaler Werkzeugkasten für Kulturfördervereine gemeinsam von jungen Menschen und Vereinsmitgliedern erarbeitet.
Der digitale Werkzeugkasten für Kulturfördervereine
Ob Videokonferenzen oder ein cloudbasiertes Archiv, die eigene Website neu aufsetzen, einen Verteiler pflegen und Einladungen gestalten, um sie als Serienmail zu versenden, oder über digitale Plattformen Spenden akquirieren – der online verfügbare Digitale Werkzeugkasten für Kulturfördervereine stellt praxisnahe Programme vor, die Kulturfördervereinen ihre Arbeit erleichtern. Wichtigste Auswahlkriterien für die Anwendungen: schnell einsatzbereit, bestenfalls kostenfrei und möglichst Datenschutz-freundlich.
Code of Good Practice
Mit dem „Code of Good Practice zu Digitalisierungsberatung/-coaching für gemeinwohlorientierte Organisationen“ wurden erstmals Empfehlungen für Fortbildungen zum Einsatz von digitalen Instrumenten veröffentlicht. Diese Empfehlungen sollen Hilfestellung geben für eine gute Zusammenarbeit mit Berater:innen und Coaches. Ebenso können sie als Basis für Vereinbarungen über die Grundsätze von Beratungs- und Coachingprojekten dienen. Der Code entstand im Austausch von Organisationen aus dem Umfeld der Digitalisierungsberatung, der von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, dem DAKU und Heldenrat initiiert wurde.
Code of Good Practice
Wir freuen uns über weitere Organisationen und besonders auch Berater:innen und Coaches, die sich dem Code anschließen.
Digitalisierungsbedarfe in Kulturfördervereinen
Rund 500 Vereine beteiligten sich im Herbst 2021 an unserer Umfrage zum Stand der Digitalisierung und den Digitalisierungsbedarfe von Kulturfördervereine. Die Ergebnisse fließen auch in die Konzeption und inhaltliche Ausrichtung unserer Fortbildungsveranstaltungen und -initiativen ein. Hier eine Auswahl an Themen und Ergebnissen:
Digitale Ressourcen in den Vereinen
Unabhängig davon, ob sie im ländlichen Raum (Städte < 20.000 EW), in mittelgroßen Städten (20.000 – 100.000 EW) oder Großstädten (> 100.000 EW) aktiv sind, verfügen die meisten Kulturfördervereine über eine gute Internetverbindung und Hardware (75 %). Rund 30 % von ihnen haben IT-Expert:innen zur Unterstützung. Allerdings verfügen zwei von zehn Kulturfördervereinen in Stadt und Land über keine nennenswerten digitalen Ressourcen. Digitalisierung hat in diesen Vereinen bislang kaum stattgefunden.
Neu eingeführte digitale Anwendungen seit Beginn der Pandemie
In über 40 % der befragten Kulturfördervereine wurden seit Beginn der Pandemie neue digitale Anwendungen eingeführt. Bei den ländlichen und den mittelstädtischen Vereinen war es jeweils gut ein Drittel – bei den großstädtischen Vereinen sogar mehr als die Hälfte.
Aktuelle Nutzung digitaler Werkzeuge
Viele Vereine nutzen bereits eine große Bandbreite digitaler Anwendungen. Am verbreitetsten sind Programme in den Bereichen „Telefonieren, Chatten, Videokonferenzen“ und „Newsletter & Rundmails“, die rund zwei Drittel der Befragten verwenden – jeweils ausgeprägter in den Städten als auf dem Land. Deutlich weniger als die Hälfte der befragten Vereine verwendet Social Media, Tools für Veranstaltungsmanagement oder Vereinssoftware / Datenbanken. Nur rund 10 % sind mit digitalen Anwendungen im Bereich „Fundraising & Mittelakquise“ vertraut.
Schulungsinteressen für digitale Anwendungen
Das größte Schulungsinteresse besteht in den Bereichen „Fundraising & Mittelakquise“, „Newsletter & Rundmails“ sowie „Vereinssoftware / Datenbanken“. Das Interesse der städtischen Vereine ist dabei ausgeprägter. Dies erklärt sich vermutlich dadurch, dass dort auch mitgliederstärkere Vereine aktiv sind, die teilweise sogar über Geschäftsstellen mit festangestellten Mitarbeiter:innen verfügen. Auch in anderen Bereichen zeigen die städtischen Vereine ein größeres Interesse an Schulungen.