Was sind Kulturfördervereine?
In Kulturfördervereinen kommen Menschen mit Leidenschaft für Kultur zusammen. Sie spenden Geld, Zeit und Kompetenz, um Kultureinrichtungen zu unterstützen, Kulturgüter zu bewahren und andere Menschen für Kultur zu begeistern. In 86 % der Vereine arbeiten nur Ehrenamtliche.

Finanzielle Förderung
Das Kirchendach braucht neue Ziegel, die Oper einen Kinderchor, das Zechenmuseum einen Satz Grubenlampen. Derlei Projekte rufen meist den Förderverein der jeweiligen Kulturinstitution auf den Plan. Ohne diese Art der Förderung ginge es in der deutschen Kulturlandschaft wesentlich karger zu.
Hier einige Beispiele der finanziellen Förderung:
- Theater-, Konzert-, Ballett- und Opernproduktionen
- Erwerb kulturhistorisch bedeutender Objekte und Sammlungen
- Aktivitäten zur kulturellen Bildung
- Ausrüstungen für Künstler*innen
- Publikationen
- Forschungsprojekte
- Preisvergaben
- Förderung von Nachwuchskünstler*innen
- Ergänzung und Erhalt von Bibliotheksbeständen
- Restaurierung und Digitalisierung von Nachlässen und Archivmaterialien
- Erweiterungs- und Neubauten
- Sanierung von historischen Gebäuden und Anlagen
Organisation und Kommunikation
Die Ausrichtung von Veranstaltungen, Unterstützung der Arbeit von Kultureinrichtungen, Organisation des Vereinsgeschäfts und viel Ausdauer bei der Mitgliederwerbung gehören zu den täglichen Herausforderungen aktiver Vereinsmitglieder. Dadurch gewinnen sie Publikum für „ihre“ Kulturinstitution und mobilisieren neue Mitglieder für ihren Verein.
„Gerade Museen bieten durch ihr breites Aufgabenspektrum vielfältige und spannende Betätigungsfelder für freiwillige Mitarbeit, in denen Ehrenamtliche ihre ganz individuellen Kompetenzen einbringen können: von Vorstandstätigkeiten über die inhaltliche Mitarbeit an musealen Projekten bis zu Aufgaben im Museumsshop. Fördervereinsmitglieder sind gegenüber der Kulturpolitik oder bei der Gewinnung neuer Besuchergruppen Multiplikatoren für ihre Museen.“
Dr. Matthias Dreyer und Prof. Dr. Rolf Wiese, Arbeitskreis Museumsmanagement
Gesellschaftlicher Beitrag
Eine Besonderheit von Kulturfördervereinen ist ihre integrative Dynamik. Denn die ideellen Förderziele der Vereine bauen auf den persönlichen und beruflichen Stärken ihrer Mitglieder auf. Durch die bunte Mischung von Kompetenzen entstehen wechselseitige Beziehungen, die sich positiv auf die geförderte Institution und die Gesellschaft auswirken.
„In einer zukunftsfähigen Zivilgesellschaft tragen Bürger*innen Mitverantwortung für „ihre“ Kultur. Durch ihren persönlichen Einsatz von Zeit und Geld spenden sie wichtige Impulse für den Erhalt und die Fortentwicklung kultureller Werte. Als Multiplikatoren wirken sie einer zunehmenden Entsolidarisierung und Individualisierung entgegen und gestalten den sozialen Wandel.“
Katrin Lorbeer, MUTHEA Bundesvereinigung deutscher Musik- und Theater-Fördergesellschaften e. V.