Kulturfördervereine

Fördervereine und Freundeskreise im Kunst- und Kulturbereich sind gemeinnützige Organisationen, die in überwiegender Mehrzahl an eine Kultureinrichtung bzw. ein kulturelles Projekt oder Angebot – zumeist als eigenständige Rechtsform – gebunden sind. Sie können ein Museum, ein Opernhaus, eine Bibliothek oder ein Theater ebenso unterstützen wie ein Musikfestival, ein Sanierungsprojekt oder einen Chor. Kulturfördervereine können ggf. auch selbst Träger einer kulturellen Einrichtung oder eines kulturellen Projekts sein.  

Im Unterschied zu Kultur schaffenden Vereinen verfolgen sie vor allem den Zweck, kulturelle Aktivitäten, die von anderen angeboten oder durchgeführt werden, zu unterstützen. Dies kann finanziell durch Mitgliedsbeiträge, Spenden oder die Einwerbung von Fördermitteln erfolgen und/oder ideell durch die eingebrachte Zeit, die Kompetenzen und Kontakte ihrer Mitglieder. Kulturfördervereine tragen maßgeblich zur kulturellen Vielfalt in unserem Land bei und sind ein wichtiger Multiplikator im Kunst- und Kulturleben. Dadurch haben sie das Potenzial, gesellschaftliche Teilhabe an und Diversität in der Kultur zu fördern und wesentlich daran mitzuwirken, demokratische Strukturen und kulturelle Bildung langfristig in einer offenen, vielfältigen Gesellschaft zu verankern.  

Entstanden Ende des 19. Jahrhunderts aus dem Bedürfnis des Bürgertums nach mehr Mitsprache in Kunst und Kultur, wirken Fördervereine und Freundeskreise bis heute als Impulsgeber und Unterstützer für ihre Institutionen. In Deutschland gibt es rund 17.000 Kulturfördervereine, von denen über 86 % auf rein ehrenamtlicher Basis tätig sind. Sie sind ein Teil des Bürgerschaftlichen Engagements für Kultur, das den zweitgrößten Engagementbereich in Deutschland darstellt.